Ein bisschen Gaga werden

Letzte Woche hatte ich meine Kontrolluntersuchung Thorax und es hat sich gezeigt, dass sich nix getan hat. Weder sind die Tumore und Metastasen kleiner geworden, noch sind sie gewachsen. in meinem Fall ist das eher schlecht, denn jetzt steht im Raum, dass ich vielleicht schon resistent gegen das Medikament geworden bin. Ziemlich früh, viel, viel früher als die meisten. Hier geht es um Lebenszeit, also um 1 Jahr und 9 Monate weniger Zeit als der Durchschnitt. Und 6 oder 7 Jahre weniger als irgendwelche Krebs-Wunderkinder aus dem Internet. Vielleicht hole ich das beim nächsten Medikament wieder rein 😉 ? Zeit, Zeit, Zeit, Zeit….

Ich brauchte zwei Tage, dann war es gut, dann habe ich es akzeptiert. Ich habe es ein bisschen in meinem Magen gedreht und gewendet und dann geschluckt.

Jetzt komme ich gerade vom MRT (Hirn). Sie haben etwas gefunden, dass eine Metastase werden möchte. Ja, nicht so schön, aber nach dem CT hätte es mich schon gewundert, wenn hier alles in Ordnung wäre. Ich merkte schon auf dem Heimweg, dass es mir in den Magen gerutscht ist und ich glaube, morgen ist auch das in Ordnung.

Im Zug fiel mir diese Stelle in dem Film ein, Maria, ihm schmeckts nicht, wo Antonio (der als Ausländer in den 60er diskriminiert wurde) erklärt, dass das Leben leichter wurde, als er sich die äußere Realität einfach ein bisschen angepasst hat. „In meinem Kopf ist die Welt von Antonio, eh Basta  – Du hast dich also beschlossen verrückt zu werden“ Nein, ich bin nikte verrückte,  Habe nur eine individuelle Sicht von der Dinge  Ist eine philosophische Frage…“ 🙂  🙂 🙂

Eine gute Idee, könnte helfen, Zeit ein bisschen Gaga zu werden. Von schlechter Laune habe ich nichts. Ich bin schon gelangweilt davon, dass dieser Gast permanent da ist, jede Minute, die ich deswegen traurig bin, ist verschwendet.  Ich denke noch nicht mal, dass das Verdrängung ist (und wenn, was macht das schon? ). Ich sehe das systemisch, was man füttert, das wächst. Ich glaube, ich probiere das mal aus…

4 Gedanken zu “Ein bisschen Gaga werden

  1. Und was folgt jetzt? Ein anderes Medikament?

    Das mit der äußeren Realität ist so eine Sache. Doch ja, Du hast Recht. Ich finde es nur oft nicht so leicht. Aber das heißt ja nicht, dass man es nicht probieren soll.
    Ich probiere es auch immer wieder.

    Alles Liebe aus dem Neanderthal und jede Menge Glück bei der weiteren Behandlung!
    Gabi

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    1. Ich probiere es und es ging mir in den letzten Tagen ganz gut. Immer wenn ein dunkler Gedanke kam, dachte ich , nö! 🙂 Na, mal sehen..
      Ja, bei der nächsten Untersuchung wird sich zeigen in welche Richtung es wirklich geht und dann kommt ein neues Medikament, Nr.2 von dreien… Es gibt sozusagen einen Countdown

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  2. Judith

    Genau so habe ich es auch gemacht seit der Krebsdiagnose. Ich hatte einfach
    keine Kraft für düstere Gedanken und auch keine Lust drauf, so blöd wie das
    klingt. Stillstand bei Metastasen ist eigentlich so weit ich weiß KEIN Zeichen dafür
    dass ein Medikament nicht mehr wirkt. Wenn die Krebszellen resistent geworden
    sind dann schreitet die Erkrankung fort, heißt die Metas wachsen wieder. Darauf
    deutet eigentlich nur die neue Meta in Deinem Kopf hin, aber wegen der Blut-Hirnschranke
    heißt es eigentlich immer dass da nur eine Strahlentherapie hilft und keine medikamentöse Therapie. Eine Zweitmeinung einolen z.B. in einem Metastasenzentrum wäre vielleicht auch eine Möglichkeit. Ich wünsche Dir jedenfalls viel Erfolg mit dem neuen Medikament.

    LG

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