Durch gegebenen Anlass. Ich habe meine zweite Lungenspiegelung hinter mir (wie viele braucht es, bevor die Routine werden?), da der Tumor wieder gewachsen ist.
Theorie 1, dem Tumor ist ein Tumor gewachsen,
Theorie 2, der Tumor hat sich in eine anderen Krebs verwandelt,
Theorie 3 der Tumor ist resistent gegen die Medikamente, die Metastasen nicht
Theorie 1000…..
Tja, das sind immer diese Momente, wo es einem einem flau im Magen wird, weil der Horizont in weiter Ferne plötzlich vor die Nasenspitze gezoomt wurde. Ist es jetzt schon soweit?
Letzte Woche hatte ich einen Termin beim ambulanten Hospizverein und ich bin wirklich froh, dass ich das jetzt mal in Angriff genommen habe. Die sind hier so eine Art Rundumsorglospaket für den palliativ begleiteten Patienten: Psychologen, Sozialberater, Pfleger, Palliativmediziner, und Ehrenamtler stehen zur Verfügung. Die sind jetzt für mich da. Zur Zeit bin ich dafür zu Hause zu sterben. Nicht nur weil ich dort ermutigt wurde, sondern auch weil die freundliche Beraterin erklärte, sie würden auf Wunsch auch helfen das richtige Hospiz für mich zu finden. Ähm, das richtige Hospiz??? Ja, jedes Hospiz wäre ja etwas anders, in der Ausrichtung, in der Atmosphäre, das Evangelische Hospiz in Stadtviertel wäre nicht für jeden was, manchmal wäre Garath die richtige Wahl. 😮 Es ist zwar richtig, dass man zum Sterben nach Garath geht, aber eigentlich muss man sich dazu nur auf den Bahnsteig stellen und 20 min warten… 😆 (höhö)
Nennt mich eingebildet, hochnäsig, einen Snob, Prinzessinnen, aber die Vorstellung vielleicht in Garaht zu enden hat mich direkt in der Entscheidung gefestigt in den eigenen vier Wänden zu sterben. Lieber kein Risiko eingehen -bis zum Schluss, ich bin ein Stadtmitte- Mädel!
Die Ergebnisse der Lungenspiegelung kommen erst Mitte Juli und ich dachte daran, dass damals vor einem Jahr meine inzwischen verstorbene Kollegin auch auf die Entscheidung der Tumor Konferenz gewartet hat. Nur dass die Tumor Konferenz darauf gewartet hat, dass sie stirbt, ohne dass sie es ihr so deutlich sagen müssen. Sie haben sich darum gedrückt zu sagen, „Das wars, wir können nichts mehr für Sie tun..“ Gut, ich glaube nicht, dass ich schon an diesem Punkt bin, bzw. dass die Ärzte an diesem Punkt sind. Manchmal sind die Patienten ja schneller bei dieser Erkenntnis als die Ärzte.
Auf jeden Fall zieht sich das Ganze hin, dauert nicht lange genug oder ist nicht schnell genug vorbei. Was ich ja eigentlich nicht sagen darf. Ich würde auch freiwillig nicht meine letzten Tage oder Wochen hergeben, aber je länger ich noch lebe, desto schwieriger finde ich es, anderen beim Leben zuzuschauen. „Ja, dann lebe doch“, mögen jetzt manche sagen, aber mach das mal, nennt das mal ein Leben ohne Sinn und Ziel. Ich glaube das ist es, warum es mir so schwer fiel etwas hier zu veröffentlichen und ich meinen Blog so vernachlässigt habe. Ich finde mich gerade nicht so zurecht hier zwischen Leben und Tod. Ich komme mir manchmal vor wie meine Großeltern am Ende deren Lebens: irgendwie immer mehr Zuschauer als Akteur und irgendwie immer mehr überflüssig. Aber die Mundwinkel hängen lassen ist auch überflüssig und sinnfrei. Ich labyrinthe ein bisschen vor mich hin… lost in Space, Groundcontrol to phase5…
Ich weiß sehr genau von welchen Gedanken und Gefühlen Du schreibst. Bei mir geht es in das achte Jahr in diesem Hängezustand. Ich finde auch, es wird nicht leichter mit der Zeit.
Ich habe diese Dinge wie Hospiz, Beerdigungsinstitut etc. alles gleich nach der ersten Prognose (max. 18 Mon) hinter mich gebracht. Hier kommt man erst in eine Hospiz, wenn das Sterben sozusagen amtlich nah ist. Mein Wunsch ist auch, zuhause zu bleiben (die meisten Menschen wünschen sich das) aber das ist nicht immer machbar, dann ist eine Hospiz eine gute Alternative zu einem Krankenhaus.
Tipps kann ich Dir keine geben. Da muss vermutlich auch jeder irgendwie seinen eigenen Umgang finden.
Ich wünsche Dir nur, dass der Frust wieder ein wenig weicht und die Untersuchungsergebnisse vielleicht neue Optionen bringen.
lieben Gruß
Sue
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Danke Sue, ich schätze deine Kommentare immer sehr
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Hey, Du wohnst in Düsseldorf? Da arbeite ich, ich wohne in Mettmann. Was macht Dein Pudel? Hat der nicht mal Bock, einen Piesiepuh kennen zu lernen? So habe ich meinen Askan genannt, als er noch ein Welpchen war, jetzt wiegt er 35 Kilo und rennt alles um, was er liebt 😎 und er liebt ziemlich viel, frag Sue, sie hat sich mit ihm am Strand durch den Sand gewälzt 😜 oder sagen wir so, sie wurde gewälzt 🤪
Würde mich freuen, Dich kennen zu lernen!
Liebste Grüße
SaMaTe
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Hallo Samate,
hab`Dir eine E-Mail geschrieben, weil ich auf Deiner Website nicht mehr kommentieren kann seit dem Du was geändert hast.
LG
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Ich hab’s wieder geändert 😉 jetzt müsste es gehen!
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Und die damals dann gut mit Sand panierte Sue ist demnächst auch in der Gegend 🙂
LG
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wir sollten einen Dreier machen im Aaper Wald 😎
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😀
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👍🏽
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